@ COPYRIGHT G. Strahl, Neuss

Buch-Welt-Musik G. Strahl

Iona

Iona ist eine Insel der Inneren Hebriden und von Mull aus mit der Fähre zu erreichen. Über viele Jahrhunderte war sie das geistliche Zentrum Schottlands bzw. der Keltischen Kirche. Seit der Stein- bzw. Bronzezeit wurde Iona besiedelt. Besondere Bedeutung bekam die Insel, als im Jahr 563 nach Chr. der Mönch Columban aus Irland mit 12 Mitbrüdern hierher kam und das Kloster Iona Abbey gründete. Von diesem Ort aus verbreitete sich das Christentum in seiner keltischen Ausprägung, d.h. der so genannten Keltischen Kirche, in Nordengland und Schottland aus. Es gibt gute Gründe, die Entstehung des berühmten Book of Kells im 7. und 8. Jahrhundert hier anzusiedeln. Dieses kostbare Werk kam später, in der Zeit der Wikingereinfälle, nach Irland. Die keltische Klosteranlage wurde damals zerstört. Später siedelten sich dort Benediktiner an und eine neue Klosteranlage entstand. Sie verfiel nach der Reformationszeit und wurde ab 1939 wieder aufgebaut. Klosteranlage und Kirche sind zu besichtigen. Auf Iona wurden traditionsgemäß die schottischen Könige bestattet, unter ihnen Macbeth, der bei Shakespeare ganz schlecht wegkommt, der aber ein durchaus fähiger König und bei weitem nicht der Schurke war, als den der Dichter und Tudoranhänger ihn darstellt. Auf dem Friedhof sind noch Spuren alter Gräber zu sehen, aber sie sind nicht bestimmten Persönlichkeiten aus dieser Zeit zuzuordnen. Nur aus neuerer Zeit gibt es einige Gedenkplatten. Der Wiederaufbau der Abtei wird von der Iona Community vorangetrieben. Gegründet wurde diese Community 1938 von George MacLeod, Pfarrer der „ Church of Scotland “ in Govan. Theodor Fontane, der 1858 auf Iona war, schreibt dazu: Es fehlt diesem Eilande jeder landschaftliche Reiz, und nichts ist da, was an die Schönheitswunder Staffas auch nur erinnern könnte. Nichtsdestoweniger steht diese Insel als eine gleichberechtigte Sehenswürdigkeit neben dem nahe gelegenen Schwestereilande. Was ihr Leben und Bedeutung gibt, das sind ihre geschichtlichen Traditionen, die hier in einem Maße auftreten, das überall Bewunderung erregen würde, doppelt aber an einem Orte, der weitab von den letzten Stätten der Kultur, nur ein geeigneter Platz für Seeadler- und Möwennester zu sein scheint. Und doch war diese Stätte ein halbes Jahrtausend lang unter den heiligen Plätzen des Landes der heiligste. Iona ist der Punkt, von wo aus, in der Mitte des sechsten Jahrhunderts die Christianisierung des bis dahin heidnischen Schottlands erfolgte. Fontane erzählt weiter über die Geschichte und Geschicke der Insel. Dann kommt er zur Begräbnisstätte der schottischen Adeligen bzw. Könige: Hier befinden sich unter anderem die Grabsteine der MacLeods und MacLeans, zum Teil mit Porträtfiguren Der besterhaltene unter diesen Grabsteinen ist der des MacLean von Ross, eines Häuptlings auf der Inseln Mull, dessen Tapferkeit im Lande sprichwörtlich wurde und seinen Nachkommen den Namen „Eisenschwertskinder bescherte. Auf dem Schilde dieses Häuptlings befindet sich die Abbildung eines Schiffs. Diese Schiffsabbildungen, die sich auf anderen Grabsteinen wiederholen, sind, wie mit Recht bemerkt worden ist, wichtiger und interessanter als die Porträtfiguren selbst. Sie zeigen uns genau, wie etwa gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts die Schiffe gewesen sind, deren man sich in dortigen Gegenden bediente. “ (S. 252, Jenseits des Tweed) Weiterhin beschreibt Fontane ausführlich die Gräber bzw. deren Geschichte. Hier bezieht er sich auf den Dechanten Monro, der um 1590 auf Iona lebte. Vieles an historischem Wissen geht auf diesen Mann zurück. Nach einigen weiteren Ausführungen schreibt Fontane: Man kann die Begräbnisplätze der schottischen Könige mit historischer Sicherheit bis zum Jahre 1073 zurückverfolgen, in welchem Jahre Malcolme Canmore, der Besieger und Nachfolger Macbeths, in der Kathedrale von Dunfermline beigesetzt wurde. Von 1073 an bis herab zu uns zeigt sich kaum eine Lücke; entweder existieren die Grabsteine noch (wie z.B. von Robert Bruce), oder der Platz der Bestattung ist durch gleichzeitige Geschichtsschreiber beglaubigt. Die Frage entsteht also: Wo wurden die schottischen Könige (die damals alle noch Hochlandskönige waren) vor 1073 beigesetzt? Die Tradition antwortet: Auf Icolmkill (Iona). Und sie wird Recht haben. Iona war der heilige Boden, der Apostelsitz, von wo aus das Christentum unter die heidnischen Hochlandskönige getragen worden war (es hieß z.B., dass beim Untergang der Welt durch Wasserfluten Iona wie ein gesegnetes Blatt auf der Sündflut schwimmen werde), und es darf nicht überraschen, dass sie dort im Tode ruhen wollten, von wo ihnen das Licht und das Heil gekommen war. die größte Wahrscheinlichkeit aber hat es für sich, dass, wie die Tradition berichtet, König Duncan und König Macbeth die beiden letzten waren, die hier im schwarzen Boot über das Wasser kamen, um in heiliger Erde die letzte Ruhe zu finden .“ (S. 256, Jenseits des Tweed)

Urquhart-Castle

Die Burganlage geht auf das 13. Jahrhundert zurück und liegt am Loch Ness. Besiedelt wurde der Landstrich wohl schon zur Zeit Columbans. Die Burg wurde von Alan Durward erbaut und war die größte Schottlands. Sie diente nicht nur der Verteidigung, sondern sollte auch wohnlich und bequem sein. 1275 starb Durward. Da er keinen Erben hatte, fiel die Burg an die Familie Comyn. In verschiedenen Feldzügen gehörte sie einmal zu England, dann wieder zu Schottland. Robert the Bruce brachte sie 1306 endgültig unter seine Kontrolle und ließ die Anlage weiter ausbauen zu einer mittelalterlichen Festung. Sie wurde in der Folgezeit durch Feldzüge der sogenannten Lord oft the Isles, dem Clan der MacDonalds, beschädigt. Später wurde die Anlage aufgegeben, weil sie den Ansprüchen an Bequemlichkeit der neuen Herren nicht mehr genügte. Daraufhin verfiel sie immer mehr und war Ziel von Plünderungen. Steine und Dächer wurden für den Bau von Häusern der umliegenden Gegend verwendet. Heute kann man die Ruine besuchen. Sie liegt außerordentlich malerisch am Loch Ness. Anmerkung: Nessie ward nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie anderweitig beschäftigt. Wo auch immer.

Inverness

Inverness liegt an der Mündung des Flusses Ness und ist die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highland. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, der schottische König, der von Shakespeare als Mörder verunglimpft wurde. Seine Burg wurde zerstört und im 19. Jahrhundert durch eine neue Burg ersetzt. Man kann zu ihr hochsteigen, sie aber nicht besichtigen, weil verschiedene Verwaltungen untergebracht sind. Vor der Burg steht ein Denkmal, das Flora MacDonald gewidmet ist. Sie verhalf dem gescheiterten Kronprätendenten Bonnie Prince Charlie (Charles Edward Stuart) zur Flucht.

Dundee

Dundee ist eine Stadt in Nordschottland, am Firth of Tay gelegen. Die ersten Besiedelungen gehen in die Eisenzeit zurück. Dundee wurde durch die Jahrhunderte mehrmals von englischen Truppen geplündert und zerstört, zuerst unter Edward I. im 13. Jahrhundert. Deshalb ist von alter Bausubstanz wenig erhalten. Dundee ist heute eine moderne Stadt, die viertgrößte Schottlands. Lange Zeit lebten die Menschen hier hauptsächlich vom Walfang und von der Juteindustrie. Beides ging nach dem 2. Weltkrieg zurück, aber in Dundee gibt es immer noch Textilindustrie. Die Stadt ist auch ein wichtiger Handelsplatz für den Nordosten Schottlands. Die Brücke am Tay so nennt Fontane seine Ballade, die das schwere Eisenbahnunglück beschreibt, bei dem 75 Menschen den Tod fanden. Nur eineinhalb Jahre nach ihrer Eröffnung brach die Firth-of-Tay-Brücke am 28. Dezember 1879 in einer Sturmnacht zusammen. Heute steht an gleicher Stelle eine moderne Brücke. Theodor Fontane war über das Unglück zutiefst bestürzt und schrieb die Ballade, die niemanden unberührt lässt, der sie einmal gelesen hat. Mittlerweile gibt es auch eine schottische Fassung davon. „When shall we three meet again.” Macbeth "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?" "Um die siebente Stund', am Brückendamm." "Am Mittelpfeiler." "Ich lösch die Flamm'." "Ich mit." "Ich komme vom Norden her." "Und ich vom Süden." "Und ich vom Meer." mehr Fontane verweist mit seiner Formulierung zu Beginn und am Ende auf die Hexen aus Shakespeares Drama Macbeth “. Aber es gibt vielleicht noch eine andere Bezugsquelle für ihn. Er übersetzt ein altes Reimwort, das auf ein Ereignis in Perth zurückgeht. Hier kommen zwei schottische Flüsse zusammen: Shochie und Ordie. Bei einer Überschwemmung im Jahr 1210 wurde die Stadt zerstört. „Says the Shochie to the Ordie Where shall we meet? At the bonny cross of St. Johnstoun When al men are fast asleep.” „Shochie zum Ordie spricht: „Sag an, wo ich dich wiedertreffen kann?“ „Wir treffen uns wieder, hab acht, Wo wir schon einmal uns trafen, Zu Perth in der Nacht, Wenn alle Menschen schlafen.“ (Zitiert aus: Jenseits des Tweed, Wanderungen durch England und Schottland, Zweiter Band, S. 181/182, Fontanes Übersetzung ist mehr eine Nachdichtung, geschuldet der Tatsache, dass die deutschen Leser wenig ortskundig sein dürften, vielleicht Perth kennen, mit St. Johnstoun jedoch wenig anfangen können. Die Schreibweise wurde von mir übernommen aus einer englischen Vorlage) In Dundee gibt es aber noch anderes zu entdecken, nämlich u.a. das Segelschiff „Discovery“, mit dem Robert Falcon Scott seine ersten Expeditionsreisen in die Antarktis unternahm. Das Schiff ist wurde restauriert und ist zu besichtigen, es gibt ein Museum dazu mit verschiedenen Installationen. Gleich neben dem Schiff wurde in neuerer Zeit ein modernes Museum gebaut mit einer interessanten Architektur. (==> Teil 1) (==> Teil 3)
Prince Charlie englisch Übertragung Fontane
Als Zofe verkleidet ruderte er mit ihr zusammen in einer abenteuerlichen Fahrt zur Insel Skye. Das Schlachtfeld von Culloden liegt nicht weit entfernt. Hier unterlagen 1746 in ihrer letzten Schlacht die Jakobiten unter eben diesem Prinzen endgültig den englischen Regierungstruppen. Er konnte zuletzt ins Ausland flüchten. Viele seiner Anhänger wurden festgenommen und hingerichtet. Volkslied auf Bonnie Prince Charlie, von Fontane übersetzt und auf die Originalmelodie zu singen: „An einem Montagmorgen war’s Kaum schlug die Glocke vier, Da zog er ein in unsre Stadt, Der junge Kavalier. O Charlie ist mein Liebling, Mein Liebling, mein Liebling, O Charlie ist mein Liebling, Der junge Kavalier.“ Im Fortgang wird beschrieben, wie der Prinz in die Stadt einzieht und wie alles Volk ihm entgegenläuft, wen er mitbringt an kampfbereiten jungen Männern und wie sie in den Krieg ziehen. (Wanderungen durch England und Schottland, Bd. 2, S. 443)

Themen

Die Brücke am Tay

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Buch-Welt-Musik G. Strahl

Iona

Iona ist eine Insel der Inneren Hebriden und von Mull aus mit der Fähre zu erreichen. Über viele Jahrhunderte war sie das geistliche Zentrum Schottlands bzw. der Keltischen Kirche. Seit der Stein- bzw. Bronzezeit wurde Iona besiedelt. Besondere Bedeutung bekam die Insel, als im Jahr 563 nach Chr. der Mönch Columban aus Irland mit 12 Mitbrüdern hierher kam und das Kloster Iona Abbey gründete. Von diesem Ort aus verbreitete sich das Christentum in seiner keltischen Ausprägung, d.h. der so genannten Keltischen Kirche, in Nordengland und Schottland aus. Es gibt gute Gründe, die Entstehung des berühmten Book of Kells im 7. und 8. Jahrhundert hier anzusiedeln. Dieses kostbare Werk kam später, in der Zeit der Wikingereinfälle, nach Irland. Die keltische Klosteranlage wurde damals zerstört. Später siedelten sich dort Benediktiner an und eine neue Klosteranlage entstand. Sie verfiel nach der Reformationszeit und wurde ab 1939 wieder aufgebaut. Klosteranlage und Kirche sind zu besichtigen. Auf Iona wurden traditionsgemäß die schottischen Könige bestattet, unter ihnen Macbeth, der bei Shakespeare ganz schlecht wegkommt, der aber ein durchaus fähiger König und bei weitem nicht der Schurke war, als den der Dichter und Tudoranhänger ihn darstellt. Auf dem Friedhof sind noch Spuren alter Gräber zu sehen, aber sie sind nicht bestimmten Persönlichkeiten aus dieser Zeit zuzuordnen. Nur aus neuerer Zeit gibt es einige Gedenkplatten. Der Wiederaufbau der Abtei wird von der Iona Community vorangetrieben. Gegründet wurde diese Community 1938 von George MacLeod, Pfarrer der „ Church of Scotland “ in Govan. Theodor Fontane, der 1858 auf Iona war, schreibt dazu: Es fehlt diesem Eilande jeder landschaftliche Reiz, und nichts ist da, was an die Schönheitswunder Staffas auch nur erinnern könnte. Nichtsdestoweniger steht diese Insel als eine gleichberechtigte Sehenswürdigkeit neben dem nahe gelegenen Schwestereilande. Was ihr Leben und Bedeutung gibt, das sind ihre geschichtlichen Traditionen, die hier in einem Maße auftreten, das überall Bewunderung erregen würde, doppelt aber an einem Orte, der weitab von den letzten Stätten der Kultur, nur ein geeigneter Platz für Seeadler- und Möwennester zu sein scheint. Und doch war diese Stätte ein halbes Jahrtausend lang unter den heiligen Plätzen des Landes der heiligste. Iona ist der Punkt, von wo aus, in der Mitte des sechsten Jahrhunderts die Christianisierung des bis dahin heidnischen Schottlands erfolgte. Fontane erzählt weiter über die Geschichte und Geschicke der Insel. Dann kommt er zur Begräbnisstätte der schottischen Adeligen bzw. Könige: Hier befinden sich unter anderem die Grabsteine der MacLeods und MacLeans, zum Teil mit Porträtfiguren Der besterhaltene unter diesen Grabsteinen ist der des MacLean von Ross, eines Häuptlings auf der Inseln Mull, dessen Tapferkeit im Lande sprichwörtlich wurde und seinen Nachkommen den Namen „Eisenschwertskinder bescherte. Auf dem Schilde dieses Häuptlings befindet sich die Abbildung eines Schiffs. Diese Schiffsabbildungen, die sich auf anderen Grabsteinen wiederholen, sind, wie mit Recht bemerkt worden ist, wichtiger und interessanter als die Porträtfiguren selbst. Sie zeigen uns genau, wie etwa gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts die Schiffe gewesen sind, deren man sich in dortigen Gegenden bediente. “ (S. 252, Jenseits des Tweed) Weiterhin beschreibt Fontane ausführlich die Gräber bzw. deren Geschichte. Hier bezieht er sich auf den Dechanten Monro, der um 1590 auf Iona lebte. Vieles an historischem Wissen geht auf diesen Mann zurück. Nach einigen weiteren Ausführungen schreibt Fontane: Man kann die Begräbnisplätze der schottischen Könige mit historischer Sicherheit bis zum Jahre 1073 zurückverfolgen, in welchem Jahre Malcolme Canmore, der Besieger und Nachfolger Macbeths, in der Kathedrale von Dunfermline beigesetzt wurde. Von 1073 an bis herab zu uns zeigt sich kaum eine Lücke; entweder existieren die Grabsteine noch (wie z.B. von Robert Bruce), oder der Platz der Bestattung ist durch gleichzeitige Geschichtsschreiber beglaubigt. Die Frage entsteht also: Wo wurden die schottischen Könige (die damals alle noch Hochlandskönige waren) vor 1073 beigesetzt? Die Tradition antwortet: Auf Icolmkill (Iona). Und sie wird Recht haben. Iona war der heilige Boden, der Apostelsitz, von wo aus das Christentum unter die heidnischen Hochlandskönige getragen worden war (es hieß z.B., dass beim Untergang der Welt durch Wasserfluten Iona wie ein gesegnetes Blatt auf der Sündflut schwimmen werde), und es darf nicht überraschen, dass sie dort im Tode ruhen wollten, von wo ihnen das Licht und das Heil gekommen war. die größte Wahrscheinlichkeit aber hat es für sich, dass, wie die Tradition berichtet, König Duncan und König Macbeth die beiden letzten waren, die hier im schwarzen Boot über das Wasser kamen, um in heiliger Erde die letzte Ruhe zu finden .“ (S. 256, Jenseits des Tweed)

Urquhart-Castle

Die Burganlage geht auf das 13. Jahrhundert zurück und liegt am Loch Ness. Besiedelt wurde der Landstrich wohl schon zur Zeit Columbans. Die Burg wurde von Alan Durward erbaut und war die größte Schottlands. Sie diente nicht nur der Verteidigung, sondern sollte auch wohnlich und bequem sein. 1275 starb Durward. Da er keinen Erben hatte, fiel die Burg an die Familie Comyn. In verschiedenen Feldzügen gehörte sie einmal zu England, dann wieder zu Schottland. Robert the Bruce brachte sie 1306 endgültig unter seine Kontrolle und ließ die Anlage weiter ausbauen zu einer mittelalterlichen Festung. Sie wurde in der Folgezeit durch Feldzüge der sogenannten Lord oft the Isles, dem Clan der MacDonalds, beschädigt. Später wurde die Anlage aufgegeben, weil sie den Ansprüchen an Bequemlichkeit der neuen Herren nicht mehr genügte. Daraufhin verfiel sie immer mehr und war Ziel von Plünderungen. Steine und Dächer wurden für den Bau von Häusern der umliegenden Gegend verwendet. Heute kann man die Ruine besuchen. Sie liegt außerordentlich malerisch am Loch Ness. Anmerkung: Nessie ward nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie anderweitig beschäftigt. Wo auch immer.

Dundee

Dundee ist eine Stadt in Nordschottland, am Firth of Tay gelegen. Die ersten Besiedelungen gehen in die Eisenzeit zurück. Dundee wurde durch die Jahrhunderte mehrmals von englischen Truppen geplündert und zerstört, zuerst unter Edward I. im 13. Jahrhundert. Deshalb ist von alter Bausubstanz wenig erhalten. Dundee ist heute eine moderne Stadt, die viertgrößte Schottlands. Lange Zeit lebten die Menschen hier hauptsächlich vom Walfang und von der Juteindustrie. Beides ging nach dem 2. Weltkrieg zurück, aber in Dundee gibt es immer noch Textilindustrie. Die Stadt ist auch ein wichtiger Handelsplatz für den Nordosten Schottlands. Die Brücke am Tay so nennt Fontane seine Ballade, die das schwere Eisenbahnunglück beschreibt, bei dem 75 Menschen den Tod fanden. Nur eineinhalb Jahre nach ihrer Eröffnung brach die Firth-of-Tay-Brücke am 28. Dezember 1879 in einer Sturmnacht zusammen. Heute steht an gleicher Stelle eine moderne Brücke. Theodor Fontane war über das Unglück zutiefst bestürzt und schrieb die Ballade, die niemanden unberührt lässt, der sie einmal gelesen hat. Mittlerweile gibt es auch eine schottische Fassung davon. „When shall we three meet again.” Macbeth "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?" "Um die siebente Stund', am Brückendamm." "Am Mittelpfeiler." "Ich lösch die Flamm'." "Ich mit." "Ich komme vom Norden her." "Und ich vom Süden." "Und ich vom Meer." mehr Fontane verweist mit seiner Formulierung zu Beginn und am Ende auf die Hexen aus Shakespeares Drama Macbeth “. Aber es gibt vielleicht noch eine andere Bezugsquelle für ihn. Er übersetzt ein altes Reimwort, das auf ein Ereignis in Perth zurückgeht. Hier kommen zwei schottische Flüsse zusammen: Shochie und Ordie. Bei einer Überschwemmung im Jahr 1210 wurde die Stadt zerstört. „Says the Shochie to the Ordie Where shall we meet? At the bonny cross of St. Johnstoun When al men are fast asleep.” „Shochie zum Ordie spricht: „Sag an, wo ich dich wiedertreffen kann?“ „Wir treffen uns wieder, hab acht, Wo wir schon einmal uns trafen, Zu Perth in der Nacht, Wenn alle Menschen schlafen.“ (Zitiert aus: Jenseits des Tweed, Wanderungen durch England und Schottland, Zweiter Band, S. 181/182, Fontanes Übersetzung ist mehr eine Nachdichtung, geschuldet der Tatsache, dass die deutschen Leser wenig ortskundig sein dürften, vielleicht Perth kennen, mit St. Johnstoun jedoch wenig anfangen können. Die Schreibweise wurde von mir übernommen aus einer englischen Vorlage) In Dundee gibt es aber noch anderes zu entdecken, nämlich u.a. das Segelschiff „Discovery“, mit dem Robert Falcon Scott seine ersten Expeditionsreisen in die Antarktis unternahm. Das Schiff ist wurde restauriert und ist zu besichtigen, es gibt ein Museum dazu mit verschiedenen Installationen. Gleich neben dem Schiff wurde in neuerer Zeit ein modernes Museum gebaut mit einer interessanten Architektur. (==> Teil 1) (==> Teil 3)

Inverness

Inverness liegt an der Mündung des Flusses Ness und ist die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highland. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, der schottische König, der von Shakespeare als Mörder verunglimpft wurde. Seine Burg wurde zerstört und im 19. Jahrhundert durch eine neue Burg ersetzt. Man kann zu ihr hochsteigen, sie aber nicht besichtigen, weil verschiedene Verwaltungen untergebracht sind. Vor der Burg steht ein Denkmal, das Flora MacDonald gewidmet ist. Sie verhalf dem gescheiterten Kronprätendenten Bonnie Prince Charlie (Charles Edward Stuart) zur Flucht.
Prince Charlie englisch Übertragung Fontane Die Brücke am Tay
Als Zofe verkleidet ruderte er mit ihr zusammen in einer abenteuerlichen Fahrt zur Insel Skye. Das Schlachtfeld von Culloden liegt nicht weit entfernt. Hier unterlagen 1746 in ihrer letzten Schlacht die Jakobiten unter eben diesem Prinzen endgültig den englischen Regierungstruppen. Er konnte zuletzt ins Ausland flüchten. Viele seiner Anhänger wurden festgenommen und hingerichtet. Volkslied auf Bonnie Prince Charlie, von Fontane übersetzt und auf die Originalmelodie zu singen: „An einem Montagmorgen war’s Kaum schlug die Glocke vier, Da zog er ein in unsre Stadt, Der junge Kavalier. O Charlie ist mein Liebling, Mein Liebling, mein Liebling, O Charlie ist mein Liebling, Der junge Kavalier.“ Im Fortgang wird beschrieben, wie der Prinz in die Stadt einzieht und wie alles Volk ihm entgegenläuft, wen er mitbringt an kampfbereiten jungen Männern und wie sie in den Krieg ziehen. (Wanderungen durch England und Schottland, Bd. 2, S. 443)